Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand

Charles Darwin (1809-1882)

Unsere Landschaft wird immer aufgeräumter und ausgeräumter. Viele kleinbäuerliche Strukturen wie Hecken und Streuobstwiesen verschwinden. Monokulturen breiten sich immer weiter aus. Der Einsatz von immer aggressiveren Pestiziden trägt weiter zum Niedergang vieler Tier-und Pflanzenarten bei.

Für viele Tiere und Pflanzen sind Gärten mittlerweile die letzte Zufluchtsstätte. Unsere privaten Gärten bieten ein riesiges Potential, um der Natur zu helfen. Derzeit umfassen Haus und Schrebergärten eine Grösse von ca. 15 000 Quadratkilometern und machen somit rund 4 Prozent der Landesfläche aus. Würde nur ein Teil dieser Fläche naturnah bewirtschaftet werden, so könnte man die Artenvielfalt in Gärten um ein Vielfaches steigern.

Ich will dazu meinen Beitrag leisten und habe deshalb das Grundstück um mein Haus in diesem Sinne umgestalltet.

 

Ich möchte Sie mit dieser Homepage einladen, die faszinierende Welt eines Naturgartens kennen zu lernen.

Mit meinem Projekt möchte ich möglichst vielen Tierarten einen Lebensraum bieten. Angefangen bei Insekten über Vögel bis zu kleinen Säugetieren.

 

Besonders durch die Hecken und die zwei Streuobstwiesen, die in den nächsten Jahren auf der benachbarten Wiese entstehen werden, hoffe ich die Artenvielfalt noch weiter steigern zu können. In der Unterrubrik "Die Wiese" erfahren Sie mehr über das Projekt "Alte Kulturlandschaft".


Mein Haus heute
Mein Haus heute
Mein Haus im Jahr 1931
Mein Haus im Jahr 1931

Der Garten mit altem Bauernhaus aus den 1910er Jahren befindet sich in Südbaden, am Rand des Schwarzwalds, direkt an der Schweizer Grenze. Der Garten hat eine Grösse von etwa 8000 m². Vorhanden sind verschiedene Naturmodule wie ein Naturteich, mehrere Wildhecken bestehend aus verschiedenen Wildgehölzen, wie Salweiden, Pfaffenhütchen, Faulbäumen, verschiedenen Wildrosenarten, Berberitzen, Schwarz-und Weissdorn, Roter Hartriegel etc.. Des Weiteren gibt es eine Benjeshecke, mehrere Totholzhaufen, bestehend aus kleinen Ästen, sowie auch ganzen Baumstämmen. Totholz bietet verschiedenen Insekten Nahrung und Unterschlupf. Alleine 60 verschiedene Käferlarven ernähren sich von Totholz. Als Nisthilfe für Wildbienen dienen zwei Hügel, aufgeschüttet mit etwa 11t lehmigem Sand und Löss, sowie 2 grosse Insektenhotels. Viele Wildpflanzen benötigen magere Standorte, um zu wachsen. Deshalb habe ich mehrere Steingärten angelegt, um den Bedürfnissen dieser Pflanzen gerecht zu werden. Auf den Steingärten wachsen Pflanzen wie beispielsweise Sedum, Sempervivum, Natternkopf, Lungenkraut, Hauhechel, Huflattich, verschiedene Glockenblumenarten, Ysop, Färberwaid etc. Des Weiteren habe ich etwa 4000 Krokusse im Garten gepflanzt. Sie dienen den Wildbienen im zeitigen Frühjahr als Nektar und Pollenspender.

Für Vögel gibt es im Garten an die 50 Nisthilfen unterschiedlichster Bauart.

Da vielen Vögeln auch im Sommer ausreichend Nahrung fehlt, habe ich begonnen das ganze Jahr über zu füttern. Angeboten werden Sonnenblumenkerne, Nigersaat, Erdnüsse und Streufutter, sowie auch Fettfutter in Form von Meisenknödeln.

Schweinefett wird mit Haferflocken vermischt und in eine Astgabel gestrichen. Gerade für Baumläufer oder Amseln ist das Fettfutter, das in solcher Form angeboten wird, leicht zugänglich. Für diese beiden Arten sind Knödel eher ungeeignet.

 

An den Garten grenzt eine Wiese mit einer Grösse von etwa 1½ ha die ebenfalls mir gehört. Auf ihr möchte ich verschiedene Projekte verwirklichen, die auf der separaten Seite "Die Wiese" genauer erläutert werden.


Prachtkerze
Prachtkerze

Die Bepflanzung gehört sicherlich zum wichtigsten in einem Naturgarten. Entscheidend dabei ist, dass über die komplette Vegetationsperiode immer irgendwo im Garten etwas blüht. Es beginnt bereits im Februar mit der Schneeheide gefolgt von Saalweiden und Krokussen, Huflattich und Lungenkraut. Danach blüht eine der schönsten Wildblumen, die Küchen - oder Kuhschelle. Diese Pflanzen spenden den ersten Wildbienen (dazu gehört auch die Hummel), wichtigen Nektar und Pollen. Die Hummelkönigin fliegt bereits ab + 5 C°. Sie ist dabei auf früh blühende Pflanzen angewiesen. Fehlen diese Pflanzen, so stirbt die Hummel. Im Sommer blühen dann allerlei Disteln, nicht zu vergessen der Wiesenknopf und der Wollige Ziest, gefolgt von Glockenblumen, die bei vielen Wildbienen heiss begehrt sind. Die Gelbe Resede, der Teufelsabbiss und die auf dem Foto abgebildete Prachtkerze blühen bis tief in den Oktober hinein.

Die meisten Pflanzen, egal ob Containerpflanzen oder Saatgut, stammen in meinem Garten überwiegend aus regionalem Anbau. Diese Pflanzen bekommt man nicht im Baumarkt um die Ecke. Es sind spezielle Gärtnereien oder Saatguthändler, die sich auf regionale Wildblumen spezialisiert haben. Noch wichtiger für das Gelingen, beispielsweise einer Blumenwiese ist der Untergrund. Versucht man auf einem fetten, also sehr humosen Boden eine Wildblumenwiese anzulegen, so ist das Projekt schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Die meisten Wildblumen und Kräuter sind wahre Überlebensspezialisten. Sie gedeihen am besten auf sehr mageren Böden.


Landwirtschaft gestern und heute

Diese drei Grafiken zeigen deutlich den Struktuwandel in der Landwirtschaft. Die Zeichnungen stammen aus dem Buch von Helmut und Margit Hintermeier, Hecken & Feldgehölze.

Durch die immer monotoner werdende Landwirtschaft verlieren viele Tier-und Pflanzenarten ihren Lebensraum und verschwinden schlussendlich.